Seien wir mal ehrlich: Wir alle träumen davon, dass hochqualifizierte Kandidaten wie von selbst in unsere Stellenangebote stolpern, sich begeistern und uns dann ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen direkt in unser Mail-Postfach schicken. Die harte Realität? Jeden Morgen nervige Newsletter-Anfragen, ein saudischer Prinz, der gerne sein Erbe mit uns teilen möchte, und an der Bewerberfront? Gähnende Leere. Die große Frage ist also: Wie kannst du trotz Fachkräftemangel qualifiziertes Personal für dein Unternehmen gewinnen?
Und hier kommen passive Kandidaten ins Spiel. Qualifizierte Arbeitnehmer, die nicht aktiv auf Jobsuche sind und genau deshalb ein enormes Potenzial für dein Recruiting bergen.
Aber von Anfang an: Was sind eigentlich passive Kandidaten?
Im Recruiting unterscheiden wir vor allem aktive und passive Kandidaten. Während ca. 32 % der Kandidaten aktiv nach neuen Jobs suchen, sind es laut einer aktuellen LinkedIn Umfrage ca. 56 % der Arbeitnehmer, die zwar nicht aktiv auf der Suche nach neuen Möglichkeiten sind, aber offen für gute Angebote. Und genau das sind besagte passiven Kandidaten. Sie sind grundsätzlich zufrieden in ihrem Job, loyal gegenüber ihrem Arbeitgeber und horchen nur auf, wenn man ihnen mit einem attraktiven Angebot direkt vor der Nase rumwedelt.
Und was ist mit den übrigen 12 %? Diese Zielgruppe werden wir aus unterschiedlichsten Gründen eher nicht erreichen. Sie ist meist fest mit ihrem Arbeitgeber und ihrer Position verbunden, z. B. durch Alter, Betriebszugehörigkeit oder familiäre Strukturen. Stürzen wir uns also lieber auf die 56 % des ungenutzten Potenzials und beschäftigen uns weiter mit den passiven Kandidaten.
Wie gewinnst du passive Kandidaten?
Das Geheimnis liegt darin, ihnen ein unwiderstehliches Angebot zu machen. Passive Kandidaten lassen sich nicht von klassischen Stellenausschreibungen locken, die nur Anforderungen und Aufgaben auflisten. Auch der obligatorische Obstkorb und kostenloses Wasser werden hier niemanden dazu bringen das sichere Nest zu verlassen. Stattdessen musst du den Fokus auf die Bedürfnisse der Kandidaten legen: Was haben sie davon und was macht den Job in deinem Unternehmen besser als ihren Aktuellen? Hier kannst du als Unternehmen viel vom Marketing lernen: Verstehe deine Zielgruppe, wecke ihre Neugier und Aufmerksamkeit und unterbreite ihr ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann
Hier findest du deine Zielgruppe
Stell dir vor, du hast einen richtig guten Film, den du jemandem empfehlen möchtest. Würdest du einfach darauf hoffen, dass die Person rein zufällig im Streaming-Dschungel darüber stolpert? Natürlich nicht! Du würdest es ihr direkt vorschlagen und sagen: „Den musst du sehen!“ Genauso verhält es sich mit Stellenangeboten: Passive Kandidaten suchen nicht aktiv, aber wenn sie das richtige Angebot zur richtigen Zeit präsentiert bekommen, sind sie bereit, zuzuhören.
Soziale Medien sind hier das perfekte Umfeld, um passive Kandidaten zu erreichen. Plattformen wie LinkedIn und XING sind für viele Unternehmen bereits fester Bestandteil im Recruiting-Mix. Hier kannst du deine Zielgruppe gezielt suchen und sie persönlich von deinem Angebot überzeugen – we call it „Active Sourcing“. Aber auch Kampagnen auf Facebook, Instagram oder TikTok bieten dir die Chance, Kandidaten direkt in ihrer Freizeit anzusprechen – sei es organisch oder bezahlt.
Tipps für die Ansprache: Bleib echt!
Bei der Ansprache passiver Kandidaten zählt vor allem eins: Authentizität. Letztlich ist das Ganze schlicht und ergreifend Werbung – quasi personalisierte Werbung für Jobs. Die Kunst liegt darin, das Angebot ins beste Licht zu rücken, ohne dabei zu übertreiben. Ein Job ist nun mal eine größere Entscheidung als der Kauf eines Schokoriegels – hier geht es um eine Lebensentscheidung, nicht nur um einen schnellen Snack für zwischendurch.
Mehr als nur Reichweite: Die richtigen Menschen erreichen
Es geht nicht nur darum, eine große Reichweite zu haben. Viel wichtiger ist es, die richtigen Leute anzusprechen. Zielgerichtete Kampagnen helfen dir, Streuverluste zu vermeiden und die Effizienz zu steigern. Die beste Strategie kombiniert verschiedene Kanäle und passt die Botschaften individuell an die Zielgruppe an. Schau dir dazu auch gerne unseren Blogbeitrag zum Thema Social Recruiting (LINK: https://sechsfuenftel.de/blog/social-recruiting/) an.
Fazit: Volle Fahrt voraus! Ergreife die Initiative.
Der Pool passiver Kandidaten macht einen großen Teil des Arbeitsmarktes aus und ist für Unternehmen eine echte Goldgrube – besonders in Zeiten von Fachkräftemangel. Die richtige Ansprache erfordert Kreativität, Empathie und ein gutes Verständnis für die Zielgruppe. Wer passive Kandidaten gewinnen will, muss ihre Bedürfnisse verstehen und ihnen ein Angebot machen, das besser ist als das, was sie aktuell haben.
Du benötigst Unterstützung bei der überzeugenden Ansprache von passiven Kandidaten (Active Sourcing) oder bei der Umsetzung von gezielten Social-Media Kampagnen? Dann schau‘ doch gerne auf unserer Seite vorbei und wir kommen ins Gespräch. Oder lass dich von unserem Newsletter auf dem Laufenden halten. Der kommt auch nicht täglich – versprochen 😉.